Karte der Reiseroute  Reiseroute vom 17.02.16 -04.04.16

Bariloche - Osorno -Frutillar - Puerto Vargas - Lago dos Santos - Villarrica - Pucon - Conguillo Park - Chillan - San Fernando -Pichimelu - Isla Negra - Valparaiso - Vina del Mar
 
   
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 Von Bariloche/Argentinien bis zur chilenischen Grenze sind es 200 km. Das Seengebiet um Bariloche macht die Fahrt angenehm.
   Immer mal wieder nehme ich junge Leute mit, die per Anhalter unterwegs sind. Eine gute Gelegenheit, ein wenig den Spanischwortschatz zu erweitern. So wie bei diesen beiden Chilenen, mit denen ich gemeinsam die Grenze nach Chile überquere. Die Konversation war während der Fahrt besonders einfach, weil die junge Studentin in der Schule Deutschkurse belegt hat und sie ein halbes Schuljahr als Austauschschülerin in Deutschland war.
   Nach einstündiger Fahrt hinter der Grenze erkennt man schon aus 50 km Entfernung den schneebedeckten Osorno Krater, der sich 100 km südlich von Osorno über dem Llanquihue See erhebt.
 
   
   
   
   
 Rund um den See haben sich Mitte des 19. Jahrhunderts viele Deutsche angesiedelt. Der Deutsche Einfluss ist besonders in dem kleinen Städtchen Frutillar noch gut zu erkennen. Während eines kurzen Rundgangs konnte ich mit der Kamera 8 "Indizien" sichern. Besonders auffallend das Wort "Kuchen". Auf der ganzen Südamerikareise habe ich nicht so viele Cafes mit Kuchenangeboten gesehen wie in den Dörfern und Städtchen rund um den LLanquihue.
   Aber auch bei diesem Bauernhaus ist ein Hauch von Bayern zu spüren.
   In tollen Hotels verbringe ich die Nächte nicht, freue mich aber immer wieder über ruhige Standplätze für die Nacht. Hier mit Blick auf den Nachbarsee Lago todos los Santos auf der einen Seite.....
   .....und dem Osorno Krater auf der anderen Seite.
   Bis auf 1500 m kann man den Osorno mit dem Fahrzeug bequem hochfahren ….
   ….und hat eine schöne Sicht auf das umliegende Andengebiet.
   Da kommt der Wunsch auf, einmal einen Krater zu besteigen. Die Gelegenheit ergibt sich 200 km weiter nördlich. Es ist der Villarrica Krater, 2800m hoch. Der Vulkan war im März letzten Jahres noch aktiv, richtete aber keinen großen Schaden an. Es ist verboten und zu gefährlich, ihn allein zu besteigen. Ich lerne Doro und Felix aus München kennen. Mit ihnen und einem Bergführer geht es morgens um 6.30 Uhr los. Zunächst ist es ein Spaziergang, dann kommt eine Gletscherfläche, die man durchaus auch einfacher bewältigen kann als auf dem Foto zu sehen.
   Nach einem steilen Anstieg zum Schluss stehen wir um 13.00 Uhr am Kraterrand.
   Wegen aufsteigender Schwefeldämpfe müssen Gasmasken getragen werden.
   Ein eindrucksvolles Erlebnis deshalb, weil aus dem Kraterschlund deutlich ein Brodeln, Rumoren und Grollen zu hören ist. Einige behaupten sogar, rötliche Lavamasse gesehen zu haben.
    Ein wenig gefürchtet habe ich mich vor dem Abstieg. Es kam ganz anders. Bis auf 1600 m Höhe war es eine Rutschpartie auf dem Gletscher.
   Am Fuße des Villarrica Kraters liegt das Städtchen Pucon. Ein sehr einladender Ort mit vielen Restaurants und Cafes. Ich bleibe 14 Tage bei herrlichem Wetter und schöner Kulisse ….
    …..und einige Tage gemeinsam mit Doro und Felix, die auf "Panamerikaroute" unterwegs sind. Beide haben mich sehr beeindruckt. Zwei junge Leute, offen, hilfsbereit und zielstrebig, die ihren eigenen Weg gehen aber klare Vorstellungen vom Leben haben. Im September geht es z.B. zum Oktoberfest. Dort wird 3 Wochen Tag und Nacht gearbeitet und schon kann die Reise weiter gehen.
 
   
   
 Wenn man längere Zeit an einem Ort verweilt, ergeben sich natürlich auch vermehrt Bekanntschaften. Mittlerweile interessiert mich sehr, was Deutsche denn so im Ausland machen. Da lerne ich z.B. Bernhard kennen, der einen sicheren Job in einer Steuerkanzlei aufgibt, kurz vor Ende des Psychologiestudiums steht und sechs Monate mit dem Flugzeug um die Welt reist....

... und treffe Ulrike aus Nürnberg, die vor 8 Jahren in Chile ein Praktikum in einem Reisebüro machte, dort ihren chilenischen Mann kennenlernte, inzwischen 2 Kinder hat und einen Campingplatz managt...

In einem Cafe, das ich fast jeden Tag besuche, bedient mich die aufgeschlossene und nette Janina aus der Nähe von Stuttgart. Vor Studienbeginn macht sie einen Intensivsprachkurs in Chile und verdient sich für nur 2 €/Std. ihr Taschengeld und macht dennoch einen zufriedenen Eindruck.

Bernd aus Pucon besucht mich jeden Tag auf seinem Fahrrad und es ergeben sich interessante Gespräche. Jahrzehnte als Zahnarzt in Aichach tätig aber sich sehr für die Landwirtschaft interessierend, siedelte er später nach Pucon um und lebt dort sehr naturverbunden, ohne aber den Kontakt nach Deutschland zu verlieren.

   Etwa 600 km südöstlich von Santiago liegt der Congoillo Nationalpark. Eine Schotterstraße führt mitten hindurch. Wundervolle Araukarienwälder säumen den Weg.
 
   
 … aber die Folgen eines Vulkanausbruchs vor 8 Jahren sind noch deutlich zu sehen.
   Der Park lädt zu Wanderungen ein.
 
   
 Nette und hilfsbereite Polizisten treffe ich in San Fernando. Sie eskortieren mich durch die Stadt. Stockte der Verkehr zu sehr, verschafften sie mir bei roter Ampel kurzerhand Vorfahrt.
   In Pichilemu - 200 km südöstlich von Santiago- stehe ich zum ersten Mal am Pazifischen Ozean.
   Pichilemu ist bekannt als Surfparadies. Hier trifft sich die internationale Elite.
 
   
 In der Nähe sieht man wie aus dem Meer Salz gewonnen wird. In einer Lagune wurden Dämme aufgeschüttet, dann Verdunstungsbecken angelegt. Nun muss man nur noch warten, bis die chilenische Sonne und der Wind für genügend Verdunstung sorgen, das Salz zum Vorschein kommt und zusammengekratzt werden kann. Aus einem Kubikmeter Meereswasser lässt sich so 30 kg Salz gewinnen.
   Vor und hinter Valparaiso und Vina del Mar reiht sich ein Badeort an den anderen. In einem, Isla Negra , steht das schönste der drei Häuser des Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda. Neruda hatte nicht nur eine überschäumende Sprache, sondern auch viel Fantasie bei der Gestaltung seiner Häuser. Es wurde mit deutscher Unterstützung zu einem Kulturzentrum ausgebaut. Ein Besuch lohnt sich.









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