02.04.    Wir besichtigen den Itapuadamm, der den Grenzfluss Parana zwischen Paraguay und Brasilien staut. Bis vor einigen Jahren war er der größte Staudamm der Welt, der heute Paraguay zu 80% und Brasilien zu 16% mit Strom versorgt. Mit dem Beton, der verbaut wurde, hätte man eine vier Millionen Einwohner große Stadt errichten können. Der aufgestaute See ist mehr als halb so groß wie das Emsland. Die 18 Turbinen haben jeweils einen Durchmesser von 12 m.
 04.04.    Die Iguacu Wasserfälle sind unweit des Dreiländerecks Paraguay, Brasilien und Argentinien. Von der argentinischen Seite sind sie hautnah zu erleben.
     Die Niagara-, die Victoria- und die Iguacufälle wetteifern um die Frage: "Wer hat denn nun die schönsten, größten, mächtigsten Fälle..?"
     Wer sich für diese Frage interessiert, findet vielleicht eine Antwort im Internet.
     Wir fanden die Iguacufälle jedenfalls mit Regenbogen...
     ..oder auch ohne schön und groß und mächtig.
     Um die Fälle herum Urwald mit tollen Wanderwegen und exotischen Pflanzen und Bäumen ...
     ... und Tieren (Cacaré grande).
      Dieser Affe kann gar nicht verstehen, warum sich so viele Menschen für ihn interessieren...
      Ein kleines Krokodil mit eisernen Nerven: Keine 10 m vor dem Wasserfall hält es einen Mittagsschlaf.
     Eine Wasserschildkröte geht auf Nummer sicher und findet im letzten Augenblick Rettung auf einer Betonplatte.
     Niedliche Nasenbären sind ständig auf der Suche nach Nahrung. Aber Vorsicht! Nicht füttern! Sie können mit ihren scharfen Zähnen ordentlich zubeißen.
     Da sind Schmetterlinge doch weitaus ungefährlicher. Marita fotografiert sie besonders gern. Es gibt in dem Park 800 Gattungen.
 04.04.    Drei Nächte wollen wir auf dem Campingplatz in Nähe der Iguacufälle bleiben. Er wird geführt von einer 72 jährigen deutsch sprechenden Dame. Schattiger Platz unter mächtigen Bäumen, ein großes Schwimmbad, eine Bar unter der Lapa. Uns gefällt es hier. Wir bleiben acht Tage. Es sind die wärmsten unserer bisherigen Reise. 40 Grad tagsüber, nachts 26 Grad.
     Da ist es schon eine große Erleichterung, wenn das Obst und Gemüse täglich frisch angeliefert wird. Heute mit Pferd und Wagen...
     ... und am nächsten Tag etwas mühsamer mit Karre.
      Jugendliche unterhalten uns an einem Wochenende mit ansprechender Musik.
     Babs und Helmut aus Deutschland/Österreich, ebenfalls ON TOUR in SA, haben ein "verrücktes" Hobby. Sie suchen unterwegs gern Orte auf, wo ein ganzzahliger Längengrad einen ganzzahligen Breitengrad schneidet. Z.B. suchen sie mit Hilfe eines GPS den Schnittpunkt 47 Grad West und 34 Grad Süd auf, machen Fotos in vier Himmelsrichtungen und dokumentieren alles im Internet. Man kann sich vorstellen, dass das Unternehmen manchmal recht mühsam ist...., vor allem wenn kein Weg dorthin führt...! Jedenfalls nennt sich so etwas "Confluence". (Noch nie davon gehört, aber Reisen soll ja auch bilden). Je mehr sie uns davon erzählen, umso weniger "verrückt" finden wir ihre Leidenschaft. Hier die passende Webseite zu dem Projekt.
 10.04.     Wir fahren 450 km weiter ostwärts. Südlich der Stadt Guarapuava, liegt Entre Rios, eine dt. Kolonie, die nach dem 2. Weltkrieg vor allem von Donauschwaben besiedelt wurde. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz fällt uns in der Abenddämmerung eine schöne Allee auf, die zu einer Fazenda (Bauernhof) führt. Es stellt sich heraus, dass sie einem Deutschen gehört. 10000 ha groß. Mais-, Soja-, Weizenfelder. Bis vor einigen Jahren standen in vier großen Ställen noch Rinder und Schweine. Heute wird das gesamte Getreide verkauft.
Am nächsten Tag sind wir bei Anna und Stefan Gerber. Beide kamen vor 60 Jahren als kleine Kinder mit ihren Eltern nach Entre Rios. Wir bestellen schöne Grüße von einigen Leuten aus dem Emsland, u.a. von Schwager/Bruder Hans und Schwägerin Monika.
Stefan Gerber kennt das Emsland. Mehrmals hat er schon Besuchergruppen aus dem Emsland in Brasilien betreut. In der Donau Bierbrauerei verbringen wir einen gemütlichen Abend. Als wir die Speisekarte sehen, sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir uns in Brasilien befinden. Was wir gegessen haben? Kasseler mit Sauerkraut und zum Nachtisch Apfelstrudel mit Eis.
Stefan ist mit 69 noch häufig in seiner kleinen Werkstatt zu finden. Mit großem Geschick restauriert er Trecker und Autos. Er selbst hat sich einen Traum erfüllt. Auf Schrottplätzen hat er nach Unimogteilen gesucht und daraus einen originalen Unimog, Baujahr 1957, hergestellt. Derweil steht seine Frau Anna in der Küche und backt Kuchen für den großen Supermercado im Ort. Ihre Kuchen sind in dem Dorf sehr begehrt.

Kamera hat gestreikt. Leider nur ein Foto.

 11.04.    Für die nächsten Tage erwarten wir etwas kühlere Temperaturen. Der Herbst hat den südlichen Teil von Brasilien (Provinz Santa Catarina) erreicht. Bei 24 Grad tagsüber und nachts 15 Grad entschließen wir uns - auf Empfehlung von Stefan und Anna - die warmen Heilquellen in Piratubu aufzusuchen. Sechs Stunden fahren wir durch eine gebirgige und waldreiche Gegend. Piratubu mit seinen warmen Quellen liegt in einem Tal, immerhin noch 1000 m hoch.
     Der Ort lebt von seinen Thermen und den Gästen.
      Der terrassenförmig angelegte Campingplatz ist nur 200 m entfernt.
   ;  Die Anlagen sind sehr gepflegt. Von diesen Becken gibt es mehr als zehn mit unterschiedlichen Wassertemperaturen. Die Frau im Vordergrund ist einmalig.
      Marita schwärmt von diesem großen Benjaminibaum.
     Nicht nur der Ort oder die "Termas" gefallen uns. Wir sind sehr angetan von der herzlichen Atmosphäre und den freundlichen Menschen. Immer wieder werden wir angesprochen aber leider sind wir der portugiesischen Sprache nicht mächtig. Aber wir haben das Gefühl, gern gesehene Gäste zu sein. Helio und Maria-Iney Bender aus Concordia bemühen sich sehr um uns und wollen uns alles zeigen. Sie haben deutsche Vorfahren und genießen es, ein wenig ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Vor allem hören sie gerne unsere hochdeutsche Aussprache. Nach einigen Tagen sagen sie schon nicht mehr "ieberschön" für "sehr schön" und erkundigen sich nach unserem Befinden mit "Geht's gut?" statt "Jeht's richtig?". Wir wiederum finden "überschön" sehr schön.
Gemeinsam besuchen wir einen Musikabend.
 19.04.     Eine Woche haben wir unser Auto nicht bewegt. "Wenn's am Schönsten ist, dann soll man lieber gehen", sagt ein Sprichwort. Es ist Samstag vor Ostern. Der Campingplatz füllt sich zu Ostern zusehends. Wir staunen über die vielen großen Wohnmobile. Der Platz ist "übervoll". 50 Riesenmobile sind allein heute gekommen! Mit unseren bescheidenen 9,75 m² (Kü, Bad, Wz/Sz) fallen wir da ohnehin ein wenig aus dem Rahmen. Also machen wir uns davon.
 19.04.    Mit "überschönen" Erinnerungen verlassen wir Piratuba. Nach 350 km erreichen wir Pomerode, eine Stadt in der Provinz Santa Catarina mit vielen deutschen Einwohnern. Pomerode ist in Osterfeststimmung. Die Vorgärten sind österlich gestaltet.
      Auf einem zentralen Platz steht dieser Osterbaum mit 2014 Eiern. Wir haben sie nicht gezählt!
      Wir besuchen den Ostermarkt im Zentrum der Stadt.
      Diese Frau benötigt mehr als 15 Stunden für ein kunstvoll gestaltetes Osterei. Sichtlich beeindruckt kaufen wir ihr -ohne zu handeln- ein handbemaltes Osterei für 65 Real (20 €) ab.
     Um 6 Uhr am nächsten Morgen werden wir durch eine Musikkapelle geweckt. Diese Männer sind schon seit einigen Stunden unterwegs und bringen Nachbarn ein Osterständchen. Wir erfahren, dass verschiedene Musikanten am frühen Ostersonntag in der Stadt unterwegs sind, um Nachbarn, Freunden, Bekannten musikalische Ostergrüße zu übermittlen. Wer kein Instrument spielen kann, macht es halt mit einem Liedchen, einem Spruch oder wie auch immer.
 20.04.    


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