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Nach sechswöchigem Aufenthalt in Deutschland sind wir am 27.01.2015 wieder zurück in Foz do Iguacu,
wo unser Wohnmobil steht. Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung auf dem Campingplatz International
geht es zu den Wasserfällen, die wir noch nicht von der der brasilianischen Seite gesehen haben. |
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Man staunt und ist beeindruckt …. |
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… auch wenn die Wasserfälle von der argentinischen Seite (Bericht 04) noch gewaltiger erscheinen. |
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Wir verbringen einige Tage auf dem Campingplatz Paudimar und treffen dort auf eine gut
aufgelegte Besuchergruppe aus Rio Grande in Brasilien. Vor allem Renato -hier mit seiner Frau - zeigt
viel Humor und Lebensfreude und unterhält den ganzen Campingplatz.. |
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Es wird Zeit weiter zu fahren. Schließlich soll es innerhalb von 4-5 Monaten zur Südspitze
Südamerikas gehen und dann immer Richtung Norden bis nach Bolivien. In Iruna (Paraguay) - hier waren wir schon
einmal im März 2014 (Bericht B03)- treffen wir meinen Schulkameraden aus der Grundschulzeit,
Hans F., und seinen Freund Bernhard Burke aus Lähden/Emsland, der alle 2 Jahre seinen Urlaub hier verbringt.
Gerade kommen sie mit Bekannten vom Fischen auf dem Parana zurück und wie man sieht … |
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… war das Unternehmen recht erfolgreich. |
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Eigentlich wollen wir nur eben die Dichtung der Frontscheibe auswechseln lassen und dabei
geht die Scheibe zu Bruch. Also muss eine neue her. "No problemo "in 3 Tagen, spätestens 7 Tagen ist sie da",
versichert man uns. Genügend Zeit, um Iruna besser kennen zu lernen. Die Sojabohnenernte geht dem Ende zu.
Mit Hans und Bernd fahren wir zu den Sojafeldern rund um Iruna. |
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Auf riesigen Feldern mähen
jeweils 2 Mähdrescher. |
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Wir wundern uns darüber, dass zeitgleich gesät wird. Direkt hinter dem Mähdrescher fährt
eine - wie man hier sagt- Pflanzmaschine, um die neue Saat in den Boden zu bringen. |
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Frauenpower auf dem Acker: Eine junge Frau bedient einen Claas Mähdrescher mit 11 m Schnittbreite.
50 ha schafft diese Maschine an einem Tag. Pro ha werden etwa 3-4 Tonnen geerntet. |
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Nur mit moderner Agrartechnik können die weiten Flächen bewältigt werden. Überlader bringen gedroschene
Soja zu bereitstehenden LKW's. |
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Zur Mittagszeit wird neben dem Feld unter Bäumen Fleisch auf dem Grill gebraten. |
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Eine Woche später schauen wir uns das Sojafeld wieder an. Die frisch gesäten/gepflanzten Sojabohnen schießen
förmlich aus dem Boden und die neuen Pflanzen sind schon deutlich zu erkennen. Das Klima ist ideal:
In den letzten 4 Wochen hat es 500 mm Regen gegeben bei Temperaturen zwischen 21 und 35 Grad. |
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Zwischen den Feldern sind noch Restbestände des ehemaligen Urwaldes erhalten.
Es lohnt sich, diesen Baumstamm zu bergen, da er immerhin 1000 US$ wert ist. |
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Die Abende verbringen wir mit den Einheimischen in gemütlicher Runde in Kneipen... |
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… und Restaurants - u.a. mit Erwin und seiner Frau Elisabeth aus Bayern,
die hier ihr Sojafeld verpachtet haben
und alle zwei Jahre einmal nach Iruna kommen. |
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Nun warten wir schon 10 Tage auf die neue Frontscheibe und wir werden weiter vertröstet.
Nach 15 Tagen schließlich erfahren wir, dass das Auto bei einer Firma in Ciudad del Este vorgeführt
werden muss, um ein Modell der Scheibe zu erstellen. Danach muss sie in Asuncion hergestellt werden
und das kann dauern…. |
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Wir besuchen Marianne und Hans Jürgen Drees und Tochter Carina, die Lebensmittelingenieurwesen
in Enarnacion studiert. Marianne und Hans Jürgen, geboren in Lähden/Emsland, leben schon mehr als 25 Jahre
in der Nähe von Iruna. Aus einem Urwaldgebiet und primitiven Anfängen haben sie sich eine 1100 ha große
Sojafarm aufgebaut. |
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Dazu zählt eine große Landvilla.... |
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.... mit Pool und großem Garten…. |
| …und ein Maschinenpark, bestehend aus Traktor, Überlader, zwei Pflanzmaschinen, eine moderne Pflanzenspritze und zwei großen
Case Mähdreschern. Das sind im wesentlichen die Maschinen, die ein Sojafarmer dieser Größe benötigt. Gesamtwert 2 Millionen Euro. |
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Dazu kommen noch vier ständige Angestellte - hier zu sehen bei der Ernteabschlussfeier auf dem großzügig
angelegten Grillplatz. |
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Marianne und Hans Jürgen stellen uns eines ihrer Autos zur Verfügung (Vielen Dank!!!).
Mit ihrem VW Golf fahren wir in das 160 km entfernte Bella Vista und übernachten in dem schön
angelegten Hotel Papillon, welches die vor 30 Jahren nach Paraguay ausgewanderte Deutsche Silvia Vomel
zusammen mit ihrem Bruder betreibt…. |
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… und genießen das Ambiente und das hervorragende Buffet … |
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…mit Spießbraten und Asado. |
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Im 17. Jahrhundert ließen sich in der Nähe von Bella Vista Jesuitenpater nieder, die sehr schnell
großen Einfluss gewannen. Sie gründeten unter anderem sogenannte Reduktionen in Jesus und Trinidad,
heute UNESCO Weltkulturerbe. Die Ruinen wurden restauriert und sind eine von Paraguay's Sehenswürdigkeiten.
Die hier lebenden Indios kannten vor der Christianisierung kein Gemeinwesen. Die Stämme waren meistens untereinander
zerstritten. Das Bewirtschaften von Land, Ackerbau oder Viehzucht, der Bau von Häusern und Wegen waren ihnen
völlig unbekannt. Die Jesuiten brachten Bildung, Kunst und Musik nach Paraguay.Binnen weniger
Jahrzehnte gelang es den Jesuiten 36 Ansiedlungen zu schaffen, die aus dem Nichts entstanden.
In den einzelnen Reduktionen lebten zwischen 4000 und 10000 Indianer die unter der Anleitung der
Jesuiten das fruchtbare Land urbar machten. Als dem spanischen König Carlos der Einfluss der
Jesuiten auf die Indios zu groß wurde, vertrieb er die Jesuiten um 1767 aus dem Lande.
In der Folge zerfielen die führerlos gewordenen Gemeinwesen und die Indios waren u.a. der
Sklaverei ausgesetzt.
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