Reiseroute vom 27.Januar bis 28. Februar 2014
   
   Nach sechswöchigem Aufenthalt in Deutschland sind wir am 27.01.2015 wieder zurück in Foz do Iguacu, wo unser Wohnmobil steht. Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung auf dem Campingplatz International geht es zu den Wasserfällen, die wir noch nicht von der der brasilianischen Seite gesehen haben.
   Man staunt und ist beeindruckt ….
   … auch wenn die Wasserfälle von der argentinischen Seite (Bericht 04) noch gewaltiger erscheinen.
   Wir verbringen einige Tage auf dem Campingplatz Paudimar und treffen dort auf eine gut aufgelegte Besuchergruppe aus Rio Grande in Brasilien. Vor allem Renato -hier mit seiner Frau - zeigt viel Humor und Lebensfreude und unterhält den ganzen Campingplatz..
   Es wird Zeit weiter zu fahren. Schließlich soll es innerhalb von 4-5 Monaten zur Südspitze Südamerikas gehen und dann immer Richtung Norden bis nach Bolivien. In Iruna (Paraguay) - hier waren wir schon einmal im März 2014 (Bericht B03)- treffen wir meinen Schulkameraden aus der Grundschulzeit, Hans F., und seinen Freund Bernhard Burke aus Lähden/Emsland, der alle 2 Jahre seinen Urlaub hier verbringt. Gerade kommen sie mit Bekannten vom Fischen auf dem Parana zurück und wie man sieht …
   … war das Unternehmen recht erfolgreich.
   Eigentlich wollen wir nur eben die Dichtung der Frontscheibe auswechseln lassen und dabei geht die Scheibe zu Bruch. Also muss eine neue her. "No problemo "in 3 Tagen, spätestens 7 Tagen ist sie da", versichert man uns. Genügend Zeit, um Iruna besser kennen zu lernen. Die Sojabohnenernte geht dem Ende zu. Mit Hans und Bernd fahren wir zu den Sojafeldern rund um Iruna.
   Auf riesigen Feldern mähen jeweils 2 Mähdrescher.
   Wir wundern uns darüber, dass zeitgleich gesät wird. Direkt hinter dem Mähdrescher fährt eine - wie man hier sagt- Pflanzmaschine, um die neue Saat in den Boden zu bringen.
    Frauenpower auf dem Acker: Eine junge Frau bedient einen Claas Mähdrescher mit 11 m Schnittbreite. 50 ha schafft diese Maschine an einem Tag. Pro ha werden etwa 3-4 Tonnen geerntet.  
   Nur mit moderner Agrartechnik können die weiten Flächen bewältigt werden. Überlader bringen gedroschene Soja zu bereitstehenden LKW's.
   Zur Mittagszeit wird neben dem Feld unter Bäumen Fleisch auf dem Grill gebraten.
   Eine Woche später schauen wir uns das Sojafeld wieder an. Die frisch gesäten/gepflanzten Sojabohnen schießen förmlich aus dem Boden und die neuen Pflanzen sind schon deutlich zu erkennen. Das Klima ist ideal: In den letzten 4 Wochen hat es 500 mm Regen gegeben bei Temperaturen zwischen 21 und 35 Grad.
   Zwischen den Feldern sind noch Restbestände des ehemaligen Urwaldes erhalten. Es lohnt sich, diesen Baumstamm zu bergen, da er immerhin 1000 US$ wert ist.
   Die Abende verbringen wir mit den Einheimischen in gemütlicher Runde in Kneipen...
   … und Restaurants - u.a. mit Erwin und seiner Frau Elisabeth aus Bayern, die hier ihr Sojafeld verpachtet haben und alle zwei Jahre einmal nach Iruna kommen.
   Nun warten wir schon 10 Tage auf die neue Frontscheibe und wir werden weiter vertröstet. Nach 15 Tagen schließlich erfahren wir, dass das Auto bei einer Firma in Ciudad del Este vorgeführt werden muss, um ein Modell der Scheibe zu erstellen. Danach muss sie in Asuncion hergestellt werden und das kann dauern….
   Wir besuchen Marianne und Hans Jürgen Drees und Tochter Carina, die Lebensmittelingenieurwesen in Enarnacion studiert. Marianne und Hans Jürgen, geboren in Lähden/Emsland, leben schon mehr als 25 Jahre in der Nähe von Iruna. Aus einem Urwaldgebiet und primitiven Anfängen haben sie sich eine 1100 ha große Sojafarm aufgebaut.
   Dazu zählt eine große Landvilla....
   .... mit Pool und großem Garten….
    …und ein Maschinenpark, bestehend aus Traktor, Überlader, zwei Pflanzmaschinen, eine moderne Pflanzenspritze und zwei großen Case Mähdreschern. Das sind im wesentlichen die Maschinen, die ein Sojafarmer dieser Größe benötigt. Gesamtwert 2 Millionen Euro.
   Dazu kommen noch vier ständige Angestellte - hier zu sehen bei der Ernteabschlussfeier auf dem großzügig angelegten Grillplatz.
   Marianne und Hans Jürgen stellen uns eines ihrer Autos zur Verfügung (Vielen Dank!!!). Mit ihrem VW Golf fahren wir in das 160 km entfernte Bella Vista und übernachten in dem schön angelegten Hotel Papillon, welches die vor 30 Jahren nach Paraguay ausgewanderte Deutsche Silvia Vomel zusammen mit ihrem Bruder betreibt….
   … und genießen das Ambiente und das hervorragende Buffet …
   …mit Spießbraten und Asado.
   Im 17. Jahrhundert ließen sich in der Nähe von Bella Vista Jesuitenpater nieder, die sehr schnell großen Einfluss gewannen. Sie gründeten unter anderem sogenannte Reduktionen in Jesus und Trinidad, heute UNESCO Weltkulturerbe. Die Ruinen wurden restauriert und sind eine von Paraguay's Sehenswürdigkeiten. Die hier lebenden Indios kannten vor der Christianisierung kein Gemeinwesen. Die Stämme waren meistens untereinander zerstritten. Das Bewirtschaften von Land, Ackerbau oder Viehzucht, der Bau von Häusern und Wegen waren ihnen völlig unbekannt. Die Jesuiten brachten Bildung, Kunst und Musik nach Paraguay.Binnen weniger Jahrzehnte gelang es den Jesuiten 36 Ansiedlungen zu schaffen, die aus dem Nichts entstanden. In den einzelnen Reduktionen lebten zwischen 4000 und 10000 Indianer die unter der Anleitung der Jesuiten das fruchtbare Land urbar machten. Als dem spanischen König Carlos der Einfluss der Jesuiten auf die Indios zu groß wurde, vertrieb er die Jesuiten um 1767 aus dem Lande. In der Folge zerfielen die führerlos gewordenen Gemeinwesen und die Indios waren u.a. der Sklaverei ausgesetzt.
   
   


Schließlich ziehen wir in Encarnacion bis Anfang März in ein Wellness Hotel. Marita plagen schon seit Monaten Rückenschmerzen, die auch in Südamerikas Wärme nicht nachlassen. Hier hoffen wir nun auf Besserung.
Am 03. März, wird nun endlich die Frontscheibe eingebaut.


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