Reiseroute vom 04.März 2015 bis bis 06.April 2015
 Wir geben unseren Plan auf, bis zur Südspitze Südamerikas zu fahren. Es ist damit zu rechnen, dass das Wetter dort zunehmend schlechter wird. Bei Regen und Kälte unterwegs zu sein, würde die Reisefreude erheblich mindern. Gleiches gilt für Maritas Ischiasprobleme. Ein 12-tägiger Aufenthalt in einem Wellness-Hotel hat keine Linderung gebracht. So entschließen wir uns, in Encarnacion und Hohenau verschiedene Ärzte aufzusuchen und bleiben weitere drei Wochen in Paraguay auf einem Campingplatz, den wir von unserer ersten Reise (Paraguay-B03) kennen.
 
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 Hohenau (10000Einw.) klingt nicht nur deutsch, es ist es auch. Etwa 70% der Bewohner sind deutscher Abstammung. Vor 125 Jahren hatten ihre Ur- oder Großeltern Hohenau gegründet und genau dieses Ereignis dürfen wir mitfeiern. Höhepunkt ist ein Umzug durch das Dorf.

 

 Zwischen den Arztbesuchen ergeben sich viele Kontakte zu den Einheimischen. Die Lebensläufe von Lydia (49) und Piet (56) haben uns sehr beeindruckt. Aufgewachsen in den Niederlanden, arbeiteten beide u. a. einige Jahre in einer Hähnchenschlachterei. Hier eigneten sie sich so viel Wissen an, dass sie nun rund um den Globus unterwegs sind, um in Schlachtereien den Produktionsablauf effizienter zu gestalten. Dabei sind sie so erfolgreich, dass sie es sich leisten können zwischendurch längere Pausen einzulegen, die sie mit Reisen durch Südamerika ausfüllen….
 
   
   
 Vor zwei Jahren haben sie sich in Hohenau ein Haus gebaut. Wir interessieren uns für ihren exotischen Garten mit Erdnüssen, Bananen und Paprika…...
 

. ..und genießen die relativ kühlen Sommerabende (20 Grad) bei einem Glas Wein und netten Gesprächen auf ihrer Terrasse, wo sich eine Vogelspinne zu uns gesellt.
 

 Wir lernen Walter Schäfer kennen. Er kam vor 35 Jahren als GEZ Mitarbeiter nach Paraguay, fühlte sich dort wohl, heiratete und blieb im Lande. Er erzählt uns von seinen abenteuerlichen Reisen durch Südamerika mit dem legendären Citroen C2, auch "Ente" genannt. Es gibt nicht wenige, die beim Anblick der "Ente" milde lächeln und dem Fahrer ihr Mitgefühl aussprechen. Für Walter Schäfer war es Ansporn, der Welt zu zeigen, wozu dieses Fahrzeug fähig ist. Vor vier Jahren wagte er es als erster in einer "Ente" das Amazonasgebiet - eigentlich eine "No Go Piste" - zu durchqueren. 300 km vor dem Ziel mussten er und seine Frau allerdings im Dschungel wegen eines Vorderachsenbruches tagelang auf das nächste Auto und Hilfe warten.

 

 Bemerkenswert ist auch die Leistung von Ute und Eckard Stern aus dem Allgäu. Mit 80 Jahren touren sie in ihrem LKW durch Südamerika. Dass ihnen ein Reifenwechsel in der Pampa Argentiniens inzwischen etwas schwer fällt, kann man verstehen. Dennoch sind sie nicht gewillt aufzugeben.

 

 Wir unternehmen Ausflüge in die nähere Umgebung, wie z.B. zu einem Strandabschnitt am Parana, Grenzfluss zu Argentinien, der hier über 1 km breit ist…..

 

 …treffen zufriedene und fröhliche dt. Spätauswanderer bei einer Fiesta ….
 
   
   
 …. informieren uns bei einer Betriebsbesichtigung über den Pajarito Mate Tee, der hier von einem dt. Unternehmer angebaut und verarbeitet wird…
 
   
   
 ….und besuchen eine Oldtimerausstellung. Südamerikaner schätzen ältere Modelle, denn nicht selten sieht man sie noch im Straßenverkehr.
 
   
 Wir haben eine Einladung zu einer Hochzeitsfeier in Mendoza/Argentinien am 27.03.2015 und dieser Termin rückt näher. Marita traut sich - trotz weiterhin bestehender Rückenprobleme - die 1700 km lange Fahrt quer durch Argentinien zu. Rund um Mendoza ist die Weinernte voll im Gange und ein Weinbauer lädt uns ein, von seinen Weintrauben zu probieren, was wir natürlich dankend annehmen und ausgiebig davon Gebrauch machen.
 

 Der Hochzeit in Mendoza geht eine recht ungewöhnliche Liebesgeschichte voraus und wir dürfen den Höhepunkt miterleben.
Manuel T. aus Haselünne und Belen aus Rivadavia bei Mendoza haben sich vor einem Jahr in einem Chatforum im Internet kennen gelernt. Sie überwanden Sprachbarrieren mittels moderner Übersetzungstools, verschickten SMS und Emails, Fotos und Videos und nach einem Jahr war klar: Wir heiraten!
10 Tage vor dem Hochzeitstermin fliegen Manuel,seine Mutter und Stiefvater nach Mendoza.

Auf dem Flugplatz schauen sich Manuel und Belen zum ersten Mal in die Augen.
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 Es folgen Tage des unbeschwerten Beisammenseins.

 

  Es müssen noch viele Formalitäten und Behördengänge erledigt werden aber beide sind sich sicher:" Wir schaukeln das schon"....

 

 ... und Manuel verspricht:"Ich werde dich auf Händen tragen."
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  Kirchliche Trauung und ein gemeinsames Foto mit den Eltern.
 
   
   
 Anschließend die Hochzeitsfeier aber auch Abschied von Belens sonniger Heimat, von Verwandten, Freundinnen und Freunden.
 
   
   
 Belen und ihre argentinischen Freunde zeigen uns in den nächsten Tagen einige Sehenswürdigkeiten in und um Mendoza, das San Martin Denkmal (Cerro de la Gloria) über der Stadt, die größte Kirche in Südamerika, dieNuestra Senora de Lourdes und finden Entspannung in den warmen Thermen von Cacheuta.


Da Maritas Rückenschmerzen zunehmen, entschließen wir uns ab Buenos Aires vorzeitig zurück nach Deutschland zu fliegen. Das Auto müssen wir in Uruguay abstellen, da wir vom argentinischen Zoll nur eine dreimonatige Genehmigung erhalten.



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