Karte der Reiseroute  Reiseroute vom 04.12.16-31.10.17: Rio de Janeiro (Brasilien) - Foz de Iguacu - Iruna (Paraguay) - Encarnacion – Corrientes (Argentinien) – Salta – Pedro de Atacama (Chile) – Calama – Iquique – Arica – La Paz (Bolivien) - Copacobana – Puno (Peru).


Es ist der 04. Dezember 2016: Leider muss ich die Fahrt allein fortsetzen. Marita ist noch nicht reisefit.

   Das Wohnmobil hat die 3 Monate Standzeit gut überstanden. Über Sao Paulo geht es Richtung Paraguay. Am Nachmittag aber schon der erste kleine Zwischenfall. Bei einem Verkehrsstau am Berg ziehe ich die Handbremse nicht genügend an. Das Fahrzeug rollt einige Metre zurück und prallt auf einen älteren VW-Bus. Die Polizei vermittelt unbürokratisch. Innerhalb von 3 Minuten einigen wir uns. Der Geschädigte ist mit 200 US$ hoch zufrieden und ich selbst bin es auch. In Deutschland hätte es mindestens 2000 € gekostet.
   Übernachtung bei Gustavo, einem deutschstämmigen Brasilianer, der in einem kleinen Dorf mitten in Brasilien eine Molkerei mit Käseherstellung und angeschlossenem Restaurant und Hotel betreibt. Es ist ein Vorzeigebetrieb, schön gelegen, sehr gepflegt, die Gebäude sind Schmuckstücke.
   Ein wenig spektakuläres Foto, doch es gibt dazu eine kleine Geschichte zu erzählen. An den Provinzgrenzen in Brasilien sieht man immer wieder neben einer Polizeistation hinter einem Zaun Fahrzeuge. Was ist der Grund? Die Besitzer haben entweder ihre Versicherungen nicht bezahlt oder sind mit irgendwelchen Abgaben und Steuern in Verzug. Erwischt man sie bei Polizeikontrollen, werden die Autos einkassiert. So manches Fahrzeug scheint schon ein Ewigkeit hier zu stehen.
   Bei der augenblicklichen Hitze zu empfehlen: Frisch zubereiteter Saft aus Zuckerrohr.
   Die Wasserfälle in Foz de Iguacu lässt man sich natürlich nicht entgehen, auch wenn man sie nun schon zum 3. Mal sieht.
   Und auch în Iruna, Paraguay, mit den großen Soyaplantagen, wo Hans F. lebt, bin ich immer wieder gern.
   Der Eukalyptusbäume am Rande der Soyafelder wachsen sehr schnell, müssen aber auch gepflegt werden. Wenigstens einmal pro Woche schaut er nach und greift auch schon mal zum Buschmesser.
   Vorweihnachtszeit in Iruna. Deutsche Nachbarn treffen sich - jeden Abend bei einem anderen Nachbarn - zum weihnachtlichen Singen.
   Der Parana, Grenzfluss zwischen Encarnacion, Paraguay und Posadas, Argentinien, ist hier 1 km breit.
   Die argentinische Pampa und der Chaco im Nordosten sind landschaftlich eher eintönig.
   Aber es gibt auch Abwechselung. Nach einem heftigen Gewitter ist der Boden aufgeweicht. Als ich Mutter und Tochter, die 400 km mitgefahren sind, .....
   ...absetze und neben der Straße halte, schaffe ich die wenigen Meter nicht mehr auf die Straße und auch der PS-starke Pickup hat Mühe, das Wohnmobil wieder auf die Spur zu bringen. Der Boden ist glitschig. Man fährt wie auf Seife.
   Die Weihnachtstage verbringe ich in Salta, zusammen mit einigen deutschen Reisenden.....
   .... auf einem Campingplatz mit Riesenschwimmbad.
 
   
 Nächstes Ziel ist die Atacamawüste in Chile, die trockenste Wüste der Welt. Doch zunächst muss der Jamapass auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile überwunden werden - ....
   .... gemeinsam mit chilenischen Rucksackreisenden.
   Vorbei an Salzseen....
   ..... wo auch Salz abgebaut wird.
   Übernachtung auf 4500 m.
   Die Atacamawüste ist erreicht
   Pedro de Atacama ist eine kleine Oase aber auch sehr touristisch....
 
   
   
 ..... z.B. wegen der Mondlanschaft (Valle de Luna)....
   .... oder der Möglichkeit in einem der Salzseen zu schwimmen - wie im Toten Meer. Zur Zeit aber nicht möglich wegen eines zu hohen Arsengehalts.
 
   
 Quer durch die Wüste und vorbei an Windparks .....
   ....nach Calama, wo die größte Kupfermine der Welt besichtigt werden kann. 1000m tief.
   30% der Weltproduktion werden hier gefördert.
   Der Lkw verbraucht pro Stunde fast 200 Liter Diesel
   Nach 350 km ist der Pazifische Ozean erreicht.
   Die Fahrt entlang der Küste.....
   ....ist erholsam und schön.
   ..... aber wo man dennoch nicht wohnen und leben möchte.
 
   
   
 Da schon lieber in der Stadt Iquique......
 
   
 ..... mit kolonialen Bauten. Sehr interessant sind die Häuser mit Dachterrasse.
 
   
 Über Arica und dann weiter nordostwärts Richtung bolivianischer Grenze wird es zunehmend kühler: Man ist wieder auf über 4000 m.
 
   
 Einige Andengletscher scheinen greifbar nahe zu sein.
   Nach Übernachtung an der chilenisch/bolivianischen Grenze springt der Wagen nicht mehr an. Dieses Problem deutete sich schon länger an. Die nächste Werkstatt ist 200 km entfernt. LKW-Fahrer bemühen sich stundenlang. Dann hat einer von ihnen eine zündende Idee: Er besorgt eine Spraydose mit wunderbarem, hoch entzündlichen Inhalt. In den Luftfilter gespritzt springt der Motor sofort an. Der Startpilot ist seitdem ein wichtiges Utensil bei Nachttemperaturen in den Hochanden unter 8 Grad.
   An der Grenze reiht sich auf 8 km Länge ein LKW an den anderen. Auf Nachfrage erzählen die Fahrer, dass sie hier 3 bis 10 Tage auf die Zollformalitäten warten müssen. Kann so Wirtschaft funktionieren?
   Kurz vor La Paz. Die Paris-Dakar Raylle, die seit Jahren in Südamerika stattfindet, zieht das Interesse der Bolivianer auf sich. Die Zufahrt nach La Paz wird für die Begleitfahrzeuge – und das sind fast 100 – stundenlang gesperrt.
 
   
 Man lässt es sich nicht nehmen, ein paar Kostproben zu zeigen. Das eigentliche Rennen aber mit Etappenziel La Paz wird wegen Regen abgesagt.
   Ein freundlicher Herr, den ich in der Seilbahn kennenlerne, zeigt mir verschiedene Ecken von La Paz.
   Die Seilbahn ist erst seit 1 Jahr in Betrieb. Es werden in den nächsten Jahren weitere gebaut. Sie sollen das Zentrum mit den höher gelegenen Stadteilen verbinden und den Verkehr im Talkessel entlasten.
 
   
   
 Bolivianische Marktfrauen lassen sich nur ungern fotografieren
   .....dafür aber dieser Musikant hoch über La Paz, der gute Laune verbreitet.
   Auf Reisen lernt man sehr unterschiedliche Lebensentwürfe kennen. Chantel und Ton aus Venlo/Holland haben ihr Leben in Abstimmung mit ihrem Arbeitgeber so eingerichtet, dass sie im Winter 6 Monate reisen und dann 6 Monate arbeiten.
 
   
 Die Fahrt zum Titicacasee ist beschwerlich. Straßen werden kurzerhand für Markstände genutzt.....
   .... oder Straßen werden gesperrt, ohne dass Umwege angezeigt werden......
   Also muss man versuchen, ohne Navigator – denn der möchte den Fahrer immer wieder zur gesperrten Straße bringen - irgendwie durchzukommen.
 
   
   
   
 Nach 8 Stunden für 150 km lässt der Blick auf den Titicacasee alle Beschwernisse vergessen.
   Copacobana auf einer Halbinsel gelegen, die letzte Stadt vor der Grenze zu Peru.
 ;  Typisches Wohnhaus am Titicacasee
   Die Grenze zu Peru verläuft durch den See. An der Grenzstation übernachtet ein Chinese im Zelt.
   Er hat Asien und Afrika mit dem Fahrrad durchquert und ist nun nach 4 Jahren auf der Panamericana unterwegs. Für diese Leistung ziehe ich den Hut.
   Nach Überqueren der Grenze fallen sofort die bunten, dreirädigen Taxis auf.
 
   
 Puno in Peru ist die größte Stadt am Titicacasee, der 4000 m über dem Meeresspiegel liegt.
 
   
 Eine Stadt mit offensichtlich lebensfrohen Menschen. Umzüge in den Straßen....
   .... musikalische Unterhaltung auf dem zentralen Platz.....
   .... oder sonntägliche Orchesterprobe am See.
 
   
 Der Besuch der künstlichen Uros Inseln gehört zum Pflichtprogramm.
 
   
   
 Die Inseln sind aus Schilf gebaut, den es hier in Übermaß gibt. Diese Schilfinseln gibt es schon seit Jahrhunderten. Die hier ansässigen Bewohner bauten sie aus 2 Gründen. Wenn übermächtige Feinde nahten oder der Herrscher zu hohe Abgaben und Steuern verlangte, flüchteten sie auf diese Inseln, ließen sich treiben und entzogen sich so dem Zugriff.
 
   
 Auch heute leben und arbeiten Menschen auf den Inseln aber es ist deutlich zu erkennen, dass der Tourismus die treibende Kraft ist.
   Ein Versorgungsboot mit Lebensmitteln kommt alle paar Tage vorbei.
 
   
 Ein Blick ins Innere verrät, dass hier moderne Technik keineswegs unbekannt ist.
   Auch von Marketing versteht man etwas. Besucher werden professionell begrüßt und mit einem kleinen Lied in der Landessprache verabschiedet.
   Abstecher zu den archäologischen Grabtürmen von Sillustani, nahe Puno. In diesen wurden im Inkareich Adelige bestattet.
   Interessant ist die Brücke von Q`eswachaca. Sie wird jedes Jahr abgerissen und aus geflochtenen Grasseilen wieder neu gebaut. 200 Menschen arbeiten daran zwei Wochen. Es ist eine Tradition, die von zwei benachbarten Dörfen seit Inka Zeiten gepflegt wird. Die beiden Dörfer trennt eine tiefe Schlucht, durch die ein Fluss führt.
   Die Fahrt weiter Richtung Cusco führt durch eine landschaftlich reizvolle Gegend.
 
   
 Links und rechts Bauern bei der Feldarbeit.
    Ein Bauer und seine Frau laden mich zu sich nach Hause ein.
 
   
 Das Mittagessen ist bereitet.
   Als Nebenverdienst webt der Hausherr kleine Teppiche....
   .... während die Frau das Vieh hütet.
   Übernachtung im Zentrum eines Dorfes.
 
   
 Und dann Cusco. Attraktive Innenstadt. Schöne Umgebung. Ausgangspunkt zu Machu Pichu.
 
   
   
 Machu Pichu privat im eigenen Auto geht nicht. Bequem ist es mit dem Zug aber auch sehr teuer. Warum sich Machu Pichu nicht zu Fuß auf einer 5-tätigen Wanderung, dem Salkantay Trail, nähern? Ich schließe mich einer Gruppe von Jugendlichen an (Franzosen, Kanadier, Brasilianer), angeführt von einem einheimischen Führer. Es geht von 1500 m bis auf 4600 m hoch. Übernachtet wird in Zelten.
 
   
 Pferde tragen einen Teil des Gepäcks.
 
   
 Vorbei an Gletscherseen mit entsprechend kaltem Wasser.
 
   
 Es geht auf steinigen Wegen steil bergauf.
   Leider verdeckt Nebel den 6200 m hohen Salkantay.
   Abseits der Zivilisation wird mit einfachsten Mitteln gekocht.....
   .....aber dennoch kultiviert gegessen.
   Es geht über Hängebrücken.....
   ... Täler werden per Zip-Line überwunden.
   Kopfüber hängend.....
    ... oder fliegend wie ein Condor. (Der Condor ist hier übrigens heimisch. Wir bekommen aber keinen zu Gesicht)
   Zwischendurch darf man auch mal Cocablätter probieren.
 
   
 Nach etwa 80 km Wanderung nähert sich die Guppe der Attraktion von Peru, der berühmten archäologischen Stätte, dem Weltkulturerbe: Machu Pichu.
   Busse bringen Besucher auf 2400m Höhe.
   Wer nicht den Bus nimmt, steht morgens um 3.30 Uhr auf, steigt 2000 Treppenstufen hoch und ist als einer der ersten um 6 Uhr oben, bevor gegen 11 Uhr Machu Pichu von täglich 2500 Besuchern belagert wird.
   Machu Pichu wurde im 11.Jahrhundert von einem Inka Herrscher auf einer 2400 m Hochebene erbaut, die äußerst schwer zugänglich war.
   
 ;   Im 16. Jahrhundert wurde die Ansiedlung aufgegeben und erst 1911 von einem Amerikaner wieder entdeckt.
   
 
   
 Teilweise ist die Dachkonstruktion noch zu sehen.
   Ein Führer erklärt, dass geheime Informationen im Inka Reich mit Hilfe von Fäden und Knoten weitergegeben wurden.
   Wer bereit ist, weitere 1500 steil aufsteigende Stufen zu klettern, hat einen umfassenden Blick....
   .....vom Gipfel des Machu Pichu Mountain auf die Ruinen von Machu Pichu.
   
   



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