Nach drei Monaten "Heimaturlaub" zurück in Amritsar/Indien. Hier hat das Wohnmobil sicher im Garten des Gästehauses von Mrs Bhandari gestanden. Neben kleineren Problemen - irgendwelche Insekten und Kleintiere haben sich an die Haferflocken und andere Lebensmittel gemacht - müssen zuerst ein paar weitere angegangen werden. Die Fahrzeug- und Versorgungsbatterien sind platt. Innerhalb von 24 Stunden schaffen es das Aufladegerät bei der Fahrzeugbatterie und die indische Sonne über die Solaranlage, die Stromversorgung sicherzustellen. Allerdings habe Sonne und heftiger Monsunregen in den letzten Monaten ganze Arbeit geleistet. Bei der Entfernung der Abdeckung vom Womo zeigt sich, dass die Schutzplane stark gelitten hat. An einigen Stellen reißt sie wie Zeitungspapier.
    Aber es gibt auch Erfreuliches. Ein nahegelegenes Restaurant versorgt mich jeden Abend mit einer Mahlzeit.
    Ich treffe Singh Preetan,Zahnarzt. Er spricht gut Deutsch, gelernt während seines Studiums in Deutschland. Die ersten Lektionen hat er bei meiner Gastgeberin, Mrs Bhandari, gelernt. So erfahre ich, dass auch sie gut Deutsch spricht. Inder scheinen offensichtlich ein Volk mit Talent für Sprachen zu sein.
    Nach einer Woche geht es weiter über Agra nach Nepal.
   Warum Agra? Hier steht eines der bekanntesten Bauwerke der Welt,Taj Mahal.
   Ein Mausoleum aus weißem Marmor, erbaut im 17. Jahrhundert von dem Mogulherrscher Shah Jahan für seine verstorbene Frau Mumtaz Mahal.
   Das Bauwerk gilt als Symbol der Liebe und Schönheit. Legenden, die um den Bau ranken, machen ihn dabei noch beeindruckender. Nachzulesen im Internet.
   Auffallend, dass oft in großen Anzeigen für ein Studium in Australien, Kanada, Japan, Großbritannien und auch Deutschland geworben wird - das gilt nicht nur für Agra, sondern betrifft viele indische Großstädte.
    Nächstes Ziel ist Nepal. Zunächst kommt man auf der Autobahn gut voran, staunt und lächelt insgeheim über Bilder, die so in Deutschland nicht zu sehen sind.
    Autobahnen in Indien führen häufig mitten durch Großstädte.
   200km vor der Grenze zu Nepal endet die Autobahn und die Straßen werden schlechter...
    Eng wird es in kleineren Städten...
   ... und auch in Dörfern.
   ...oder auf Landstraßen.
   Eng kann es auch werden, wenn man in dieser Gegend einen Geldautomaten benötigt. Ausländische Geldkarten werden nicht akzeptiert. Banken helfen nicht. Da ist es wichtig, ein wenig Bargeld dabei zu haben. Nach stundenlanger Suche finde ich einen hilfsbereiten Tankstellenbesitzer. Er kennt jemanden, der US-Dollar wechselt, natürlich abzüglich einer stattlichen Provision.
   Am nächsten Morgen in Nepal: Kinder können sich nicht sattsehen am dem Fremden und dem Campervan.
   Ein Augenarzt und seine Frau laden mich ein, die Praxis zu besichtigen mit anschließendem Frühstück in der Wohnung.
   Von der indisch/nepalesischen Grenze bis Kathmandu sind es nur noch 160 km.
    Zügig geht es hinauf auf 1400m...
    Die Straße geht über in eine Schotterpiste. Geröll, 12 Grad Steigung und eine tiefe Senke, die Fahrspur durch Regen aufgeweicht, glitschig wie auf Seife - all das auf dem Foto nicht zu erkennen. Das Fahrzeug bleibt in einer Senke stecken. Langsam zurück rollen. Neuer Anlauf mit mehr Speed. Klar, dass dabei die Gefahr besteht, dass das Fahrzeug hinten aufschlägt und genau dass passiert. Leichter Schaden am Heck. Dafür aber wieder Teer unter den Rädern.
    30 Minuten später. Kurz hinter einer engen Kurve wird es noch enger. Der Gegenverkehr kann nicht vorbei. Langsam zurückrollen. Da kommt ein Landrover hinter mir um die Kurve geschossen, kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und der Landrover fährt hinten auf den Fahrradträger. Kleiner Schaden beim Landrover, dessen Fahrer einzig bei mir die Schuld sucht. Gut, dass einige Zeugen die Sache beobachtet haben und mich verteidigen. Um den aufbrausenden Landroverfahrer ein wenig zu beruhigen, biete ich ihm 8000 nepalesische Rupien (55€)an und darf dafür Applaus von den Zuschauern entgegennehmen.
    2 Stunden später: Ende der Reise für diesen Tag... 1446
   ... Nach heftigem Regen am Vortag sind die Steilhänge stark aufgeweicht und herabfallender Sand versperrt die Straße. Deshalb Übernachtung am Straßenrand aber bis zum nächsten Morgen haben Bewohner des Dorfes die Fahrbahn wieder freigeschaufelt.
 

In Kathmandu angekommen, kommt per Email die Nachricht, dass die gebuchte Weiterfahrt im Konvoi über China nach Laos wegen einiger Absagen ausfallen muss. Was nun? Da absehbar ist, dass es womöglich 2-3 Monate dauert bis eine neue Gruppe zustande kommt, entscheide ich mich, ein Zimmer mitten in der Altstadt zu nehmen, statt eines Campingplatzes etwas außerhalb in der Nähe des Flughafens. Eine Woche später gelingt es über eine andere chinesische Agentur für Ende Oktober, mich einem Konvoi anzuschließen. Genügend Zeit, um Kathmandu kennen zu lernen.

   ...
   Die Altstadt von Kathmandu...
    ... im südlichen Teil der Hauptstadt gelegen.
   Eine sehenswerte Alstadt, die noch schöner sein könnte, wenn es nicht die vielen Motorräder in den engen Gassen der Altstadt gäbe.
   
   Gefühlt alle 50 m Tempel in verschiedenen Größen und Formen.
   
   
   
   Hier eine Stupa, ein buddhistisches Bauwerk, genutzt als ein Ort der Meditation. Etwa 10 % der Nepalesen bekennen sich zum Buddhismus.
    80% der Nepalesen gehören dem Hinduismus an. Vor kleineren Tempel bleiben Menschen stehen...
 ;  ...falten die Hände...
    ... bringen Blumengestecke...
   ... zünden Kerzen an.
    Streetfoodangebote...
    Beim Obstverkäufer ist der Kunde König. Die Ananas wird geschält und mundgerecht serviert.
   Nebenan Künstler bei der Arbeit.
   Oder Händler versuchen, typisch nepalesische Kunst an die Frau/den Mann zu bringen.
   
   
   Typische Motive in der Malerei.
    Irgendwie passen die bunten Luftballons nicht zur Altstadtatmosphäre.
    Badeinseln bringen Abkühlung. Selbst im Herbst können die Temperaturen auf 30 Grad steigen.
   Genutzt auch um die Wäsche zu waschen.
   In Thamel, einem modernen Stadtteil im Norden von Kathmandu, tummeln sich die Touristen.
   
   Dort treffe ich zwei Damen aus Luxenburg und Belgien, die nach ihrem Studium ein Praktikum in Kathmandu absolvieren, die eine im Auftrag für die Weltklimakonferenz, die andere im Bereich Sozialarbeit. Große Anerkennung, da sie dies auf eigene Kosten tun!
   Ende September regnet es in Kathmandu und Umgebung ununterbrochen zwei Tage lang. Die Straße zur chinesischen Grenze ist schwer betroffen.
   Es ist zu befürchten, dass die Aufräumarbeiten 4 Wochen dauern, was eine Verschiebung der Weiterreise nach China und Laos bedeuten würde.




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