Der Plan: Mit dem Wohnmobil soll es zunächst nach Thailand gehen...
   ... um dann von dort mit dem Flugzeug nach Manila zu fliegen, wo unser jüngster Sohn und Familie seit einem Jahr leben. Hier, vor ihrem Haus auf den Philippinen, vorab schon mal ein "Motivationplakat" kurz vor der Abreise.
    Verabschiedung von Verwandten und Nachbarn.
   Los geht's am 11.Februar 2024.
    Haselünne - Istanbul
    Ein Zeichen, dass die EU hier endet: Vor der Grenze zur Türkei stauen sich die LKW's mehrere Kilometer.
   Besichtigungstour durch Istanbul mit der berühmten Hagia Sophia... 1162
    ...Sultanahmet Camil...
   ... dem Basar.
   Ich komme mit Ali ins Gespräch, der mehrere Sprachen fließend spricht und Arbeit sucht. Er erzählt mir, dass er aus dem Kurdengebiet nach Istanbul "geflohen" sei, weil seine Eltern ihn mit seiner Cousine verheiraten möchten.
   Istanbul - Kapikoy (Grenze Türkei-Iran)
   Auf einer wenig befahrenen Autobahn über Ankara....
   ... durch eine zumeist bergige Landschaft...
   ... Richtung Osten, ...
   .. durch kleinere...
   ... und größere Städte.
   Im Kurdengebiet vor und nach jeder Stadt Fahrzeugkontrollen durch die Polizei.
   Der Restaurantbesitzer freut sich mächtig über den Besuch, auch wenn die Verständigung sich etwas holprig gestaltet.
   Durch Schneelandschaften...
 ;  
   ... zur iranischen Grenze, Grenzübergang Kapikoy. Nach 6 Stunden sind alle Formalitäten erledigt.
   Kapikoy (Grenze Türkei/Iran) - Mirjaveh (Grenze Iran/Pakistan)
   Auf dem Weg nach Tabris passiert man - südöstlich der Stadt Choy - diese beeindruckende Eisenbahnbrücke, die einzige Eisenbahnverbindung zwischen der Türkei und Iran.
    Auf der Suche nach einem Standplatz für die Nacht sind mir Redi und Reza behilflich, laden mich zu einer Tasse Tee in ihr Möbelgeschäft ein und helfen beim Kauf einer Simkarte für Iran. Schon bei der Abfertigung an der Grenze fiel mir die Freundlichkeit der Iraner auf und das setzt sich die nächsten 2500 km quer durch Iran fort.
   An der Tankstelle erhalte ich iranische Pesos zu einem äußerst günstigen Kurs und - ich kann es kaum fassen - inclusive 50 Liter Diesel.
    Das Wahrzeichen Teherans ist der Azaditurm (Freiheitsturm).
 



 Der Azaditurm ist ähnlich angelegt wie der Arc de Triomphe in Paris. Video mit Blick auf Teheran
    Zum Tanken benötigt man in Iran eine Tankkarte, die offensichtlich jeder Iraner besitzt. Weder wird eine Kreditkarte noch Cash akzeptiert, eine Tankkarte erwerben geht auch nicht, den Tank mit Diesel füllen schon und zwar kostenlos. Ich wundere mich maßlos, bedanke mich herzlich...
   .. und kann es bei den nächsten Tankstopps immer noch nicht ganz realisieren - mal hilft ein LKW-Fahrer...
   ... beim nächsten der Tankstellenboss selbst - immer kostenlos. Nicht einmal kleine Geschenke nehmen sie an.
    Auf der Fahrt quer durch Iran wechseln weite, trockene, wüstenhafte Ebenen ...
   ... mit baumlosen Gebirgslandschaften.
   Dünn besiedelte Gegend mit kleinen Ansiedlungen.
   Teilweise schlechte Straßen...
   ... aber größtenteils gut ausgebaut und vierspurig. Viele Tanklastzüge, die Pakistan mit Benzin und Diesel versorgen.
    Ortsdurchfahrt mit kleinen Geschäften...
   
   ... und einer Moschee.
   Absolute Seltenheit: Zitrus- oder Orangenplantage.
   Kerman, wo im Januar 2024 ein Terroranschlag des IS 100 Personen tötete.
    Ein Ärgernis für Autofahrer sind die vielen "Humps" (Buckel) bei Ortsdurchfahrten aber wohl die einzige Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Fahrzeuge zu reduzieren.
   Vermehrte Kontrollposten je mehr man sich dem Siedlungsgebiet der Belutschen nähert.
   Bei kurzen Einkäufen oder beim Füllen des Wassertanks ist man im Nu von neugierigen Menschen umgeben und es kommt zu interessanten Begegnungen und Gesprächen.
    Von Zahedan entlang der afghanischen Grenze Richtung Pakistan zum Grenzort Mirjaveh.
   Mirjaveh (Grenze Iran/Pakistan) - Lahore/Amritsar (Grenze Pakistan/Indien)
   Die Grenzformalitäten an der iranisch/pakistanischen Grenze dauern 8 Std, allein die Einfuhrerfassung des Wohnmobils drei Stunden. Es wird viel in Aktenordnern geblättert. Berge von Akten werden hin und her geschoben.
   Ein Polizist bringt mich zur nächsten Polizeistation. Man erklärt mir, dass die Weiterreise durch Pakistan nur unter Polizeischutz vonstatten gehen kann und man warte noch auf ein weiteres Fahrzeug.
   Nach 2 Tagen ist es soweit. Zusammen mit einer Kölner Familie geht es im Konvoi Richtung Quetta. Voraus fährt ein Fahrzeug mit bewaffneten Polizisten. Der Grund für diese Maßnahme ist Belutschistan, eine Region in Pakistan in der Unruhen nicht ausgeschlossen werden können und man möchte kein Risiko eingehen. Die Sicherheit von ausländischen Touristen habe oberste Priorität.
   Es geht ohne Pause zügig weiter.
    Vor jeder größeren Stadt Securitywechsel.
   Bei einem Tankstopp ...
   ...ergibt sich die Möglichkeit etwas Obst zu kaufen.
   Nach 500 km Übernachtung in einer etwas größeren Stadt bei der Polizei.
   In der Millionenstadt Quetta erfolgt eine umfangreiche Registrierung ...
    Einmal am Tag eine kleine Unterbrechung, wenn jemand vom Begleitschutz sich zum Gebet absondert...
    Weiterfahrt bis Jacobabad. Hier verlässt uns um 3:00 Uhr der Begleitschutz. Die Suche nach einem Standplatz für die verbleibende Nacht dauert 1 Stunde.
  Eine detaillierte Zusammenfassung des Tages:
  • 4:00 Uhr, endlich einen einen ruhigen Schlafpatz gefunden:
  • 8.00 Uhr, lautes Klopfen an der Wohnwagentür
  • Ein Mann fordert mich auf, den Platz zu verlassen. Auf seiner Uniform steht "Lokale Polizei".
  • Komme der Aufforderung sofort nach. Möchte keinen Ärger.
  • Fahre 40km weiter nach Sukkur. In der Ortsmitte finde ich eine etwas größere Tankstelle.
  • Nach dem Tanken erhalte ich die Erlaubnis, etwas abseits parken zu dürfen.
  • Frühstück im Wohnmobil.
  • Finde in der Nähe einen Geldautomaten. Obwohl ich ihm 3 verschiedene Geldkarten anbiete, verweigert er die Herausgabe von Pakistanischen Rupien.
  • Na denn, es gibt ja schließlich noch andere Geldspucker. Versuche es bei 2 weiteren. Pech gehabt: "Foreign cards not accepted".
  • Was tun? Zur irgendeiner Bank? Nein, besser sofort zur "Nationalbank". Die freuen sich doch sicher auf ein paar Euros.
  • Durchlaufe umfangreiche Sicherheitsschecks. Handy und Reisepass abgeben, natürlich auch den Rucksack. Safety first.
  • Nach dem Vortragen meines Anliegens werde ich höflich in ein Nebenzimmer gebeten. Ratlosikeit in den Augen meines Gegenübers. Der telefoniert mit mehreren Stellen. Ein weiterer Spezialist wird zu Rate gezogen. Beide beschließen: Es geht nicht. "Sir, sorry", hier können Sie keine Rupien bekommen.
  • Aber sie haben eine Idee: Western Union kann helfen!! Ok. Schon davon gehört...
  • Ein TukTuk Taxi bringt mich quer durch die Stadt zu Western Union
  • Zum Glück habe ich US-Dollar dabei. Aber nur in kleinen Stückelungen. Viele 20iger. Man hätte aber gern 100er Scheine. Zur "Strafe" gibt es einen um 20% schlechteren Wechselkurs.
  • Zurück zum Wohnmobil
  • Whatt`s app Nachrichten checken. Neueste Nachrichten im Internet lesen. Schnell noch einen Schachzug. Nehme an einem online Schachturnier teil. Wenn ich nicht innerhalb einer Stunde ziehe, wird die Partie als verloren gewertet...
  • Dann eine SMS von Western Union.Sir,Sie haben Ihren Reisepass hier liegen lassen.
  • TukTuk bringt mich zu Western Union. Es ist 17:08 Uhr. Seit 8 Minuten geschlossen. Pech gehabt.
  • Beim Wohnmobil angekommen, frage ich den Tankstellenbesitzer, ob ich während der Nacht stehen bleiben kann...
  • Tut ihm sehr leid. Die Polizei verbietet in der Nacht parkende Autos auf seinem Gelände. Nur Tanken erlaubt.
  • Schlage vor, dass wir ja so tun könnten als ob mein Womo nachts am Tankstutzen hängt. Mit einem leichten Lächeln muss er diesen Vorschlag abweisen.
  • Begebe mich mit dem Fahrzeug zur nächsten Polizeistation. Könnt ihr mir bitte einen Standplatz für die Nacht zuweisen? Nach einer Tasse Tee mit netter Plauderei: Ja, wir können.
  • Mit einem Polizisten fahre ich zu einem "Emergency Place". Ja, hier ist viel Platz, da könnten mindesten 20 große Fahrzeuge stehen.
  • Könnten, könnten.. Letztendlich bleibt es mir ein Rätsel, warum es hier doch nicht geht.
  • Mein Begleiter, der mir den Grund nicht verraten möchte, hat eine Lösung parat. Lasst und zum Hauptquatier der Polizei fahren.
  • Im dichten Abendverkehr quer durch die Millionenstadt. Innerlich bereue ich, bei der Polizei angefragt zu haben. Aber nun, Augen zu und durch.
  • Hätte doch lieber die Augen offen halten sollen. Ein TukTuk Fahrer stösst gegen den Rahmen der Wohnwagentür. Da trifft es sich gut, dass schon 500m weiter ein Schlosser vor seiner Werkstatt steht. Einige gezielte Hammerschläge und die Wohnwagentür schließt wieder wie zuvor.
  • Finde tätsächlich einen äußerst ruhigen Standplatz im Hauptquartier der Polizei. Werde sehr nett aufgenommen
  • Äußere den Wunsch, das Gelände verlassen zu dürfen, um ein Restaurant aufzusuchen.
  • Ja, kein Problem. Aber nur in Begleitung eines Sicherheitsbeamten.
  • Eine Stunde später holt mich die Security ab. Zusammen mit seinem 3jährigen Sohn und seinem Freund geht es zu viert auf dem Motorrad zu einem Restaurant.
  • Lade mein drei Begleiter zum Essen ein. Nein, danke sie haben schon...
  • Gehe zum Kassierer, um mein Essen zu bezahlen. "No, Sir, your friend paid already" .
  • Lade daraufhin meine Freunde zum Eis essen ein - mit extra großer Portion. Sie freuen sich.
  • Nach einem kleinen Absacker zurück zum Standplatz.
  • Es ist 22:00 Uhr. Ein Reisetag geht zu Ende.


  • Nicht jeder Reisetag bietet so viel Interessantes, Lehrreiches oder auch Aufregendes.
   Der Schlosser, der mit einigen Hammerschlägen den Rahmen der Wohnwagentür richtet.
 
    Übernachtung am Indus.
   Pakistani zeigen großes Interesse am Wohnmobil
                                    Ortsdurchfahrt durch eine Kleinstadt - Video startet bei Mausklick auf Foto.
                                      Ziemlich chaotischer Stadtverkehr in Sukkur. Video startet bei Mausklick.
   Man sieht kaum Frauen auf Straßen und öffentlichen Plätzen in Pakistan. Reine Männergesellschaften in Restaurants.
   Typisch Pakistan: LKW-Fahrer wetteifern um das am schönsten bunt gestaltete Fahrzeug.
   
    Eine Vielzahl an Beförderungsmittel beherrschen das Straßenbild.
   
   Manchmal bedrohlich überladen...
   ... und nicht ganz ungefährlich.
    Es folgt eine sehr entspannte Fahrt Richtung Lahore. Eine Autobahn mit wenig Verkehr. Durchgehend 5 m aufgeschüttet, so dass man einen weiten Blick auf das fruchtbare Indusbecken hat.
   Links und rechts Palmen- und Getreidefelder.
   
   
   
   
   
    Bauernhöfe, umgeben von Mauern.
    Kleine Pause an einer Raststätte. Sofort gesellt sich eine Männergesellschaft dazu und man lädt mich zu einer Tasse Tee ein.
   Häufig zu sehen: Herstellung von Ziegelsteinen für den Hausbau. 1282
   Übernachtung an einer kleinen Tankstelle kurz vor der indischen Grenze. Personenschutz inclusive.
   Lahore-Amritsar (Grenze Pakistan/Indien) - Neu Dehli
   Kaum Grenzverkehr zwischen den Millionenstädten Lahore/Pakistan und Amritsar/Indien
   Garry,Angehöriger der Sikh Religion, die eine Verbindung zwischen Hinduismus und Islam herstellen möchte, ist mir bei der Beschaffung einer indischen Simkarte behilflich und gibt wertvolle Tipps, um in dieser Stadt zurecht zu kommen.
   Die Ioverlander App führt mich zu Mrs. Bandhira´s Guesthouse. Ein Volltreffer. Das Wohnmobil kann hier sogar 5 Monate stehen bleiben. In ihrem schattigen Garten treffe ich auf 2 junge Paare aus Frankreich, die ebenfalls nach Thailand wollen und sich gerade nach einer Möglichkeit erkunden, Myanmar - dessen Grenzen gechlossen sind - über China zu umfahren.
   Mit dem Fahrrad erkunde ich zunächst die Stadt Amritsar und stelle fest, dass man sich seine Position mutig erkämpfen muss. Überängstlich zu agieren hilft nicht. Habe andererseits nicht den Eindruck, dass Rücksichtslosigkeit herrscht. Das würde die Kuh auf der Straße sicher bestätigen.
    Auch die Präsentation der Verkaufsstände...
   ... entspricht nicht ganz europäischen Standards.
 ;  Im Park neben dem Guesthouse schließe ich mich jeden Morgen dieser Gruppe von Sporttreibenden an (Gymnastik, Walken,Yoga,Joggen, Badminton), die zudem mit sehr viel Humor und Schlagferigkeit ausgestattet sind. Noch nie beim Sport so viel gelacht...
   An einem Abend lädt Brij (links) zu sich nach Hause ein.
   Da Thailand wegen Myanmar mit dem Fahrzeug zunächst einmal schwer zu erreichen ist - es geht nur über den Umweg China - zunächst Flug von Amritsar nach New Dehli. 2 Tage, um sich einen Überblick über einige Sehenswürdigkeiten New Dehlis zu verschaffen. Der Konkurrenzkampf zwischen den TukTuk-Fahrern (Taxifahrern) ist sehr groß. Das kann auch schon mal zu einem heftigen Streit ausarten.
   Überraschend viele Bäume prägen das Stadtbild von New Dehli.
   Das Indian Gate, eine Art Wahrzeichen der Stadt...
   Das koloniale Parlamentsgebäude...
   ... und direkt nebenan das neue Parlamntsgebäude..
   Die Schmuckverkäuferin kann sich über gute Umsätze nicht beklagen.
   Ein breit angelegter Park...
   ...wird gern als Flaniermeile genutzt...
   ... und führt geradewegs zum Präsidententenpalast, der allerdings gut gesichert und für das gemeine Volk unerreichbar ist.
   Natürlich darf die Besichtigung eines Tempels nicht fehlen. Hier der Shree Laksmi Narayan Mandir...
   ... oder Agrasen ki Baoli, ein ins Erdreich versenkter Stufenbrunnen aus dem Mittelalter. Während der Monsumzeit im Sommer füllt sich noch heute der gesamte Bau mit Regenwasser.
 ;   Gegen Abend bringt mich der TukTuk Fahrer ...
   ... in die sehr belebte Innenstadt.
   15 Stunden später, Ziel erreicht: Landung auf dem Flughafen in Manila. Wiedersehen mit Schwiegertochter Anne Maria.

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